Samstag, 7. Juni 2014

Wahlanalysen: Datenangebot



Von Wahlatlanten und sozialräumlichen Analysen



Ein erster Überblick über den Stand sozialökologischer Analysen in der kommunalen Wahlberichterstattung



Die Online-Angebote der deutschen Städte unterscheiden sich auf diesem Gebiet sehr deutlich.


                                                  Wahlatlas München



Städten mit Wahlalanten, die ökologische Korrelationen anbieten
 


So bieten erst sehr wenige Städte Wahlatlanten an, die dem Benutzer Korrelationsrechnungen nach seinen eignen Wünschen erlauben. Dabei beschränkt man sich allerdings in der Regel auf eine begrenzte Zahl von Parteien und Sozialindikatoren, die keine Analysen für kleinere Parteien und Wählergruppen erlauben. Wenig einheitlich ist auch die Auswahl der Sozialindikatoren, sodass nur für wenige Indikatoren Vergleiche zwischen den Städten möglich sind. Dasselbe gilt für die Abbildung der Faktoren der Sozialraumanalyse, für die nicht jede Stadt die wichtigsten Indikatoren wie z. B. den Anteil der Einpersonenhaushalte in ihrem Katalog hat. Hier ist also eine weitere Angleichung wünschenswert. Das muss nicht immer mit einer Ausweitung des Zahl der Indikatoren verbunden sein, da einige Indikatoren keine erkennbare Bedeutung besitzen, wenn etwa einige Quoten spezifisch für Frauen angeboten werden, obwohl es keine erkennbaren größeren Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den ökologischen Korrelationen gibt.

Ein wichtiger Anbieter der Programme ist die Firma Geowise Limited im schottischen Edinburgh, die ihre Produkte unter der Marke InstantAtlas vertreibt. Inzwischen bestehen zumindest erste Kontakte zu eine Reihe deutscher Städte.




Interaktive InstantAtlas Wahlatlanten zur Darstellung der Bundestagswahlen 2013 in Deutschland (Quelle: youtube)


Bremen

Dresden

Düsseldorf

München

Oberhausen



Städte, die in Analysen ökologische Korrelationen verwenden:

Berlin




Städte, die typisierende Auswertungen vornehmen:

Bremen

Hannover

Köln

Nürnberg


Städte mit anderen Wahlatlanten, die in der Regel die Ergebnisse einer Wahl räumlich darstellen, ohne dass ökologische Korrelationsrechnungen mit Sozialdaten möglich sind: 

Braunschweig

Essen

Frankfurt, das neben einem generellen Struktur- und Wahlatlas für 2011 auch eine kartografische Aufbereitung der Wahl zur Stadtverordnetenversammlug im Jahr 2016 anbietet

Hamburg

Heidelberg


Magdeburg und zur Landtagswahl 2016

Mannheim

Rostock

Stuttgart


Die meisten übrigen Städte bieten Wahlergebnisse an, die meist - allerdings nicht immer -  für Stadtbezirke, Stadtteile der Wahlbezirke tabellarisch aufbereitet sind.

Da bisher eine vergleichbare Übersicht über den Stand der ökologischen Wahlanalyse in den Statistischen Ämtern deutscher Kommunen fehlt, kann hier keine Vollständigkeit der Auflistung garantiert werden. Sowohl diese Aufstellung als auch der Einsatz von Wahlatlanten und anderen sozialökologischen Ansätzen ist im Fluss. Allerdings soll hier zumindest eine erste grobe Übersicht gegeben werden, die vielleicht auch die weitere Verwendung anregen kann.